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Outback Sternenhimmel & Ayers Rock

„Der Blick in den Sternenhimmel und ein Ohr voller Musik vor dem Zubettgehen, das ist besser als alle deine Schlafmittel.“
(Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel)

Nach 2 unspektakulären Tagen in Adelaide wurde ich morgens erneut pünktlich um 6.45 Uhr von Groovy Grape abgeholt.
Zuerst sammelten wir den Rest unserer Gruppe in Adelaide an verschiedenen Hostels ein - insgesamt waren wir eine bunte Mischung von 21 Leuten mit denen ich die nächsten 6 Tage das Outback bis nach Alice Springs genießen sollte.

Unser erster Stopp sollte in der Region Flinders Range liegen. Die lange Fahrt dorthin führte uns an der Weinregion Clare Valley, mit unzähligen Weinhängen und Winzern, vorbei.
Gegen Mittag erreichten wir unser Tagesziel, den Campground Stone Creek, eine Art Campingplatz mitten im Nirgendwo. Hier konnten wir glücklicherweise in Cabins schlafen, denn die Nacht sollte ziemlich kalt werden.
Den Nachmittag haben wir wandernd im Alligator Creek verbracht. Hier gibt es eindrucksvolle riesige uralte Felsformation, die teilweise noch Spuren des Ozeans in sich tragen.





Der nächste Tag startete in aller Frühe Richtung Coober Pedy, der Opalminenstadt.
500 km Busfahrt haben wir mit schlafen, lesen ein paar Gesprächen verbracht. Jeder war erleichtert, als wir auf halber Strecke anhielten, um einen Salzsee anzuschauen und uns dort ein wenig die Beine vertreten konnten.
Nach 9 Stunden sind wir letztlich doch im hügeligen, sehr roten Städtchen angekommen und haben unsere Schlafhöhlen bezogen.
Coober Pedy's Einwohner stammen aus unterschiedlichsten Ländern der Welt und arbeiten zum Großteil als Miner. Dabei spielt der Wunsch einen Opal zu finden, und dadurch Reichtum zu erlangen, eine große Rolle.
Ein Jeder kann in diesen kleinen abgeschiedenen Ort fahren, ein Loch in die Erde graben und sein Glück versuchen.
Ist einmal ein großer Stein gefunden, kann man damit Millionen machen, dabei heißt es je farbiger, desto wertvoller! Da die Stadt jedoch mitten im Outback liegt, ist es dort normalerweise sehr, sehr heiß, sodass die Miner vor mehreren Jahrzehnten auf die Idee gekommen sind, nicht nur unter der Erde zu arbeiten, sondern auch zu leben. Daher wohnt ein Großteil dort in ausgebauten Höhlen, die immer angenehme 20 Grad haben! Sehr gemütlich und schlafen lässt es sich dort fantastisch.
Den Nachmittag verbrachten wir mit einer Tour durch eine der zahlreichen Opalminen - sehr interessant! Kurz darauf war auch schon Zeit für Abendessen und dem Treffen eines Ehepaares, welches mutterlose Kängurubabies aufzieht! Das Kleinste war noch nackt und blind. Die Känguruhs waren wirklich goldig und ihr Fell ist sehr weich. Nachts hat es uns in die Undergroundbar gezogen - welche ihren Namen wahrhaft gerecht wird. Ansonsten ist an diesem Ort jedoch nicht viel los.










700 km durchs Outback - hin und wieder wurden Kühe, Wildpferd, Adler und Reptilien gesichtet und an einsamen Roadhäusern halt gemacht! Endlich haben wir im Sonnenschein den Uluru aus der Ferne gesehen und sind bei unserem Camp in Yulara angekommen.
Auf einer Freifläche haben wir unseren ersten Sonnenuntergang mit Blick auf den berühmten Uluru genossen Die untergehende Sonne hat den Stein in den wunderbarsten Rottönen beleuchtet, bis er schließlich aussah, wie ein brennender Stein - einfach wunderschön! Die erste Nacht unter freiem Himmel stand für mich an - also bin ich in meinen Swag ( eine Art Riesenoutdoorschlafsack mit Matraze) gekrochen und habe in den einzigartigen Sternenhimmel geblickt.
Es war umwerfend! Ich hatte nicht erwartet, dass ich den Sternenhimmel so vermisst habe. Wie in Burketown, konnte man die Sterne und die Milchstraße glasklar erkennen. Ich habe an diesem Abend zahlreiche Sternschnuppen gesehen und mir viele viele schöne Sachen gewünscht *g









Der nächste Morgen startet um 5 Uhr, um uns den Sonnenaufgang am Uluru und den Kata Tjutas anzusehen - ein tolles Naturereignis. Wir hatten einen der besten Sonnenaufgänge erwischt, denn die Sonne erhob sich direkt über der Mitte des Uluru Rocks! Nach dem darauf folgenden Pancake Frühstück haben wir eine 3 stündige Wanderung am Kata Tjuta unternommen und es war wirklich sehr heiß in der Sonne! Den Nachmittag haben wir am Uluru, den man entweder erklettern oder einmal komplett herumlaufen konnte. Ich habe mich für den Spaziergang entschieden, da die Ureinwohner es nicht möchten, dass man auf den Uluru steigt. Dabei konnte ich neben dem atemberaubendem Felsen auch Wasserlöcher, heilige Aboriginieorte und Wasseroasen gesehen haben! Den Sonnenuntergang genossen wir ein zweites Mal mit Blick auf den Uluru.









Am nächsten Tag sind wir zum Kings Canyon aufgebrochen - eine erneut lange Fahrt, die ihren Höhepunkt darin fand, dass wir in sandigem Outbackboden stecken geblieben sind. Das war mit Abstand das lustigste Ereignis :D
Um unseren Bus aus dem Sand zu befreien, mussten wir unser ganzes Gepäck aus dem Anhänger ausräumen und mit vereinter Kraft schieben, drücken und auch ein wenig lachen. Zum Glück gelang es uns und wir konnten unsere Fahrt weiterführen.
Der Nachmittag war eine Kletter- und Wandertour am Kings Canyon. Wiedereinmal war der Ausblick und die Landschaft überwältigend. Auf der Hälfte des Weges fanden wir, inmitten der Canyons, Wasserlöcher in denen wir sogar baden konnten. Das Wasser dieser Löcher scheint, aufgrund der dunklen Felsen am Boden schwarz, was ich ein wenig gruselig empfand. Trotz unangenehmen Gefühl bin ich ins kalte Nass eingetaucht und bin zur andren Seite des kleinen „Sees“ geschwommen. Hier führe uns unser Tourguide zu einer fantastischen Stelle. Wir kletterten aus dem Wasser, an Felsen, Steinen und viel Gestrüpp vorbei. Kletterten eine Steinwand entlang, drückten uns durch einen dünnen Steinspalt und fanden uns plötzlich auf einer kleinen Plattfrom wider. Es war einmalig und mit Abstand das Wunderschönste, das ich bisher erlebt habe. Die Plattfrom befand sich direkt auf mittiger Höhe der Kings Canyon Schucht, die mit riesigen Felsbrocken und unendlich vielen Bäumen gefüllt ist. Es sah aus, wie im Kinderfilm: Ein Land vor unserer Zeit! - beeindruckend und wunderschön!














Am nächsten Tag sind wir nach Alice Springs gefahren, wo wir noch einen kurzen Kamelreitstopp gemacht haben. Abends haben wir dann in Alice auf die großartige Tour angestoßen und mit schwerem Herzen voneinander Abschied genommen!

Die Mädchen, die ihr vorwiegend auf den Bildern sieht, heißen Tanja, Janine und Milena.
Gemeinsam hatten wir einen riesen Spaß und sie haben dazu beigetragen, dass diese Tour ein voller Erfolg war!
Danke für die wunderbare Woche, die wir gemeinsam erlebt und genossen haben :-*