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Taupo & Whakahoro

Nach 2 Nächten in Rotorua geht meine Reise weiter nach Taupo. Da das Wetter wieder einmal beschlossen hatte, dass es jetzt regnen wolle, gibt es von hier nicht all so viel zu berichten. 



Ich hab den Nachmittag mit relaxen verbracht, womit ich ziemlich zufrieden war, denn nach all den Reisetagen möchte man alle Eindrücke verarbeiten.
Zudem nutzte ich die Zeit, um meinen Blog weiter zu schreiben, damit ich all die Einträge bei der nächsten Internet Gelegenheit hochladen kann. Ich hoffe das bietet sich demnächst an, denn inzwischen sammeln sich die Berichte.
Gegen Abend hat die Sonne nochmal kurz zwischen den Wolken heraus geschaut und ich bin mit einem Mädchen aus meinem Zimmer zu einem Fluss gelaufen.
Hier profitieren die Anwohner wieder von der hohen geothermischen Aktivität, denn eine heiße Quelle sprudelt ihr Wasser an einen der Ausläufer des Sees und wärmt das Wasser auf angenehme 28°C. Lässig liegen hier die Menschen im Wasser und genießen das warme Nass.
Ich selbst hab mich auch dem Vergnügen hingegeben :) 


Der nächste Tag führte uns nach Whakahoro.
Liebe Leser, keine Angst wenn ihr euch die merkwürdigen Namen der Orte nicht merken oder aussprechen könnt, ich kann es auch nicht !
Whakahoro liegt mitten im Whanganui National Park und (wer hätte es gedacht) hier gibt es kein Handynetz (geschweige denn Internet...wird also wieder nichts mit Blog Einträge hochladen...)
Die Fahrt durch den National Park allein war schon wirklich beeindruckend.
Alles ist grün, viele hohe steile Berge, und Schafe!
Schafe überall!
Schafe wohin das Auge blickt!
Neuseeland hat definitiv mehr Schafe als Einwohner...

Naja, genug von Schafen. Unsere Unterkunft, Blue Duck Lodge, liegt mitten in diesem Park und ist bisher die schönste Unterkunft die ich auf meiner gesamten Reise hatte.
Sie liegt mitten im Nirgendwo, umgeben von Schafen, Wiese und Wald und ist diese Nacht ausschließlich für unsere 20 Personen Gruppe gedacht. Wir wohnen in Häuschen, die mit Küche, zwei 6-Bett-Zimmern und einem Wohnzimmer, welches mit 2 Couchen, 3 Sesseln und einem kleinen Kamin ausgestattet ist.
Es fühlt sich richtig heimisch an, wenn ein paar der Mitreisenden im Wohnzimmer chillen; der eine Serien am Laptop schauend, 2 andere lesend und wieder andere leise ins Gespräch vertieft.
Dazu ist es angenehm warm.
Ausflug technisch war heute wieder nichts los, da es erneut geregnet hat.





Rotorua & Wai-O-Tapu

Liebesgeschichte von Rotorua:

Die Geschichte von Hinemoa und Tutanekai. Die schöne Jungfrau Hinemoa lebte einst am Ufer des Sees. Sie war die Tochter eines wichtigen Stammesanführers und deshalb war es Aufgabe des Stammes, einen Ehemann für sie auszuwählen. Bei einer Versammlung sah Hinemoa Tutanekai, der auf der Mokoia-Insel wohnte. Sie verliebte sich in ihn, und er sich in sie. Doch es gab für die beiden keine gemeinsame Zukunft, denn Tutanekai war von zu geringer Klasse und kam nicht als Ehemann in Frage. Der traurige Tutanekai saß auf seiner Insel und spielte betrübte Lieder auf seiner Flöte, die zur elenden Hinemoa hinüber drifteten. Eines Nachts bastelte Hinemoa sich einen Rettungsring aus leeren Kürbisflaschen und schwamm den Flötentönen entgegen. Sie erreichte die Insel und ging als erstes zu dem heißen Pool, um sich aufzuwärmen. Sie traf dort auf Tutanekais Sklaven, der Wasser holen sollte. Hinemoa zerbrach sein Wassergefäß. Der Sklave erzählte Tutanekai von dem Vorfall, woraufhin dieser zum Pool ging, um der Sache auf den Grund zu gehen. Die Liebenden waren endlich vereint, und Hinemoas Stamm akzeptierte Tutanekai als ihren Ehemann.


Der See, von dem die Liebesgeschichte spricht, findet man in Rotorua wieder. Doch nicht allein der See macht diesen Ort zu etwas besonderem.
An diesem Ort, ca 1 Stunde südlich von Maketu, ist die Erdkruste so dünn, dass eine große geothermische Aktivität herrscht und ein penetranter Geruch nach verfaulten Eiern (an den man sich allerdings mehr oder weniger gewöhnt).
Da ich so etwas noch nie zuvor gesehen hatte, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen hier einen extra Stopp für 2 Nächte einzulegen, um die geothermischen Felder und Pools zu entdecken.



Glücklicherweise war ich nicht die Einzige, die diese Idee hatte und so musste ich nicht alleine auf Erkundungstour gehen.
Pünktlich zur Mittagszeit kamen wir in Rotorua an und checkten in unser Hostel „Crank“ ein.
Thielo, den ich im Bus nach Maketu kennengelernt hatte, war schon zuvor in Rotorua gewesen und kurzerhand bat er sich als Rotorua-Reiseleiter an.
Zusammen machten wir uns auf den Weg Neues zu sehen.
Unser erstes Ziel war ein Markt, der zufälligerweise gerade im Ort statt fand. Dort gab es allerlei Schnick-Schnack zu kaufen. Von Holzgeschnitzen Maori Statuen, über Kleidung, Essen und second hand Bücher. 






Zum Glück hat die Sonne wieder ihre wärmende Kraft gezeigt, wodurch es wirklich Spaß gemacht hat an den Ständen entlang zu schlendern und kostenlos Süßigkeiten zu probieren.
Danach sind wir an den Lake Rotorua gelaufen, haben uns auf einen Steg gesetzt und ein bisschen gequatscht bis unser Weg uns in ein kleines Maori Dorf führte.
Hier hab ich etwas erstaunliches gesehen. Zuerst stellte ich fest, dass es hier aus den Gullis damft, als zweites sah ich Brunnen in Gärten aus denen es ebenfalls kräftig dampfte.
Die geothermische Wärme machte auf sich aufmerksam.
Das Dort war wirklich schön anzuschauen und die Maori Statuen haben mir besonders gefallen. Spannend fand ich die Kirche in dem kleinen Dorf, da ich hier einen schwebenden Jesus gefunden habe. Einmal mit Vogel – einmal ohne...













Gegen Nachmittag verließen wir das Dorf, um durch den Kuirau Park zu laufen. Dieses kostenfreie Parkgelände ist wirklich interessant und sehenswert.
Hier gibt es verschiedene geothermische Felder anzusehen.
Diese zeigen sich als Seen, die eine unglaubliche Hitze ausdampfen oder als sogenannte Mud Pools. Man könnte diese als Matsch Becken beschreiben, die durchweg blubbern und Blasen bilden, die dann in unterschiedlichsten Größen aufplatzen.
Das sieht wirklich witzig aus und macht Spaß anzuschauen.
Leider sind all diese Felder mit Zäunen eingegrenzt, aber da alle die menschliche Dummheit kennen, ist das wohl nötig. Irgend ein Schwachkopf würde sonst noch auf die Idee kommen in einem der kochen heißen Seen schwimmen zu gehen.
Der Tag war wirklich schön und hat richtig Spaß gemacht! 





Am Abend sind wir müde zurück im Hostel angekommen und nach Abendessen gings für mich auch direkt ins Bett.

Der zweite Tag begann wieder früh am Morgen mit einem Ausflug nach Wai-O-Tapu.
Wai-O-Tapu ist ein großer geothermischer Park in dem man teils auf vorgegebenen Wegen, teils auf freiem Gelände die unterschiedlichsten Felder beobachten kann.
Hier gab es wieder große Mud Pools, große Felsenlöcher, die mit gelebem Schwefel geziert waren und große dampfende Seen.
Manches Felsgelände war farblos und ähnelte einer Mondlandschaft. Ein See hatte giftgrüne Farbe und wieder ein andere war farblos mit großen gelben Teichfeldern.
Ich war wirklich beeindruckt davon, wie heiß die innere Erdwärme tatsächlich ist.
Natürlich lernt man diese Fakten in der Schule und weiß, dass unter der Erdkruste eine unglaublich hohe Temperatur herrscht, doch dieses Phänomen mit eigenen Augen zu sehen und die dampfende Wärme zu spüren macht diese Tatsache greifbar.